Klappfallen sind die bekannteste Fallenart und wird von der Venusfliegenfalle verwendet. Die Blatthälften werden auch „Kiefer“ genannt und klappen innerhalb von Sekundenbruchteilen zusammen sobald zwei Fühlhaare auf der Innenseite berührt werden. Die Falle schließt sich in zwei Schritten. Im ersten Schließvorgang kann zu kleine oder nicht lohnenswerte Beute zwischen den Zähnen entkommen. Sobald die fleischfressende Pflanze aber weitere Bewegungen bemerkt, schließt sie sich vollständig und zerquetscht die Beute. Nun wird ein Verdauungsaft ausgesondert, welche der menschlichen Magensäure ähnlich ist. Dieser zersetzt die Beute und nimmt die Nährstoffe auf. Um ein versehentliches schließen der Falle durch zum Beispiel fallendes Laub in der Natur zu vermeiden, klappt diese erst ein, wenn mehrere Fühlhaare berührt werden. Dadurch ist diese Fallenart am cleversten, da sie sich in der Natur nicht zufällig schließen kann. Bis zu zehn Tagen dauert das verdauen und die Falle bleibt solange verschlossen. Danach öffnet sie sich wieder und gibt die unverdauten Rückstände wie Chitinpanzer und Flügel frei. Jede Falle kann sich bis zu sieben mal schließen und etwa drei mal eine Beute verdauen. Da ein Schließvorgang der Pflanze viel Energie kostet, stirbt die Falle nach dem siebten mal ab und eine neue bildet sich.
Diese glitzernde Fallenart lockt seine Beute durch Lichtreflexionen die von der Sonne zusätzlich verstärkt wird an. Durch lange Drüsen oder auf dem Blatt selbst wird einklebriges Sekret gebildet. das den Tau am Morgen simuliert und dadurch die Beute anlockt. Manche Karnivoren locken zusätzlich Insekten mit Nektargeruch im Sekret an. Wenn sich ein Insekt gefangen hat, kann es sich nur schwer befreien. Weitere Bewegungen führen nur dazu, das es sich noch mehr verklebt und nicht mehr von selbst befreien kann. Bei aktiven Klebefallen wie dem Sonnentau, rollen sich die Tentakeln zusätzlich innerhalb weniger Minuten um sein Opfer. Erst wenn es komplett eingerollt ist, wird Verdauungsaft ausgestoßen und die Beute zersetzt.
Diese kannenförmige Blätter erinnern an Vasen. Mit Nektar und Nektarduft, sowie bei einigen Arten mit Aasgeruch, wird die Beute am oberen Kannenrand angelockt. Dieser obere Rand besteht aus einer Schicht von Wachsschuppen, die sich bei Kontakt ablösen und die Beute hineinfällt. Um zu vermeiden das Insekten noch herauskrabbeln können, ist die Innenseite spiegelglatt, sodass kein halten möglich ist. Am Kannenboden ertrinken sie in der Verdauungsflüssigkeit und werden durch Enzyme zersetzt. Einige Arten haben zusätzlich noch eine Art von Deckel. Dieser schließt sich jedoch nicht über seine Beute wie manche glauben, sondern dient als Regenschutz. Manche tropischen Arten können riesige Fallen bis zu 35cm länge und 18cm Durchmesser bilden und sogar Säugetiere wie Ratten verdauen !
Neben den Wurzeln besitzen diese fleischfressende Pflanzen noch gegabelte, spiralig gedrehte und innen mit Reusen versehene Ausläufer, in denen Insekten hineinkrabbeln. Winzige, rückwärts gerichtete Haare verhindern aber den Weg zurück und bilden eine Barriere. Die Beute kann nur noch weiter in die Falle hineinlaufen bis sie zum „Magen“ gelangt und zersetzt wird. Diese Fallenart zählt zu den unbekanntesten, da sie unterirdisch arbeitet und ein beobachten nicht möglich ist.
Diese Fallenart befindet sich Unterwasser. Sie besteht aus vielen kleinen Wasserbläschen in den sich ein Unterdruck bildet. Berührt die Beute zum Beispiel ein Wasserfloh die Tasthärchen am Deckel öffnet sich dieser und erzeugt so durch den bestehenden Unterdruck ein Wasserstrom der die Beute einsaugt. Dieser Vorgang erfolgt in Sekundenbruchteilen und zählt somit zu den schnellsten Bewegungen im Pflanzenbereich! Das fangen ist nur mit einem Mikroskop zu sehen.
Zwischen den Fallenarten wird noch in aktive und passive Fallen unterschieden. Aktive Fallen ist zum Beispiel die Venusfliegenfalle die zuklappt oder der Sonnentau der seine Beute umrollt. Passive Fallentypen hingegen sind zum Beispiel Nepenthes (Kannenpflanze), die keine Bewegung zum Fang braucht. Hier eine Übersicht aktiver sowie passiver Fallen mit ihrem botanischem Namen:
Übersicht Fallentypen aktive:
Übersicht Fallentypen passive:
Ein Kommentar
[…] Die Fallen der Venusfliegenfalle erinnern an zwei Kiefer und schließen sich blitzschnell innerhalb von Millisekunden. Ihre Bewegung gehört damit zu den schnellsten im Pflanzenbereich. Die Fallen lösen aus, sobald zwei Fühlhaare im Inneren der Falle in kurzer Zeit berührt werden. Somit wird ein auslösen durch Schmutz oder Wind in der Natur vermieden, da es der Venusfliegenfalle viel Energie kostet. Näheres zu den Fallenarten gibt es hier […]