Der wohl am bekannteste Fallentyp. Die Blatthälften auch „Kiefer“ genannt klappen innerhalb von Sekundenbruchteilen zu sobald mindestens 2 Fühlhaare auf der Innenseite der Falle berührt werden. Nach dem ersten Schließvorgang kann noch zu kleine, nicht lohnenswerte Beute zwischen den Zähnen entkommen. Sobald die Pflanze aber weitere Bewegungsreize erkennt schließt sie sich vollständig und zerquetscht somit Ihre Beute förmlich. Nun wird ein Verdauungsaft ausgesondert welcher die gefangenen Nährstoffe verwertet. Um ein versehentliches schließen durch z.b fallendes Laub in der Natur zu vermeiden ist dieser Mechanismus soweit ausgeklügelt das er nur zuklappt wenn mehrere Fühlhaare berührt werden. Nach ca. 14 Tagen öffnet sich das Blatt wieder und gibt die unverdauten Rückstände wie Chitinpanzer frei. Jedes Blatt kann sich etwa 4-6 mal schließen und etwa 3 mal eine Beute verdauen, da dieser Vorgang der Pflanze viel Energie kostet.
Klebefallen
Diese glitzernde Fallenart lockt seine Beute durch Lichtreflexionen die von der Sonneneinstrahlung zusätzlich verstärkt werden an und zeichnet sich dadurch aus das an großen Teilen der Oberfläche sich gestielte Drüsen befinden die ein klebriges Sekret absondern. Wenn sich ein Insekt gefangen hat, kann es sich nur noch durch enormen Kraftaufwand befreien. Meistens jedoch führen weitere Bewegungen nur dazu, das es sich durch Nachbardrüsen noch mehr einschleimt und somit nicht mehr selbstständig entkommen kann. Die Tentakeln rollen sich bei einigen Arten wie dem Sonnentau (Drosera) zusätzlich innerhalb weniger Minuten um sein Opfer herum. Erst wenn es komplett eingerollt ist wird Verdauungsaft ausgestoßen und die Beute wird duch Enzyme zersetzt. Nach 10-14 Tagen ist der Verdauungsprozess abgeschlossen und das Blatt öffnet sich wieder. Nicht verwertbare Reste wie Chitinpanzer werden vom Wind oder Regen davongetragen.
Gleit- oder Grubenfallen
Diese Kannenförmige Blätter erinnern an Vasen. Mit Nektar und Nektarduft sowie bei einigen Arten mit Aasgeruch wird die zukünftige Beute am oberen Kannenrand angelockt. Dieser obere Rand besteht aus einer Schicht von Wachsschuppen, die sich bei Kontakt ablösen und die Beute somit in das Innere der Pflanze fällt. Um zu vermeiden das einige Insekten noch herauskrabbeln können ist die Innenseite spiegelglatt, sodass kein Halt hier möglich ist. Am Kannenboden ertrinken sie in der Verdauungsflüssigkeit und werden durch Enzyme zersetzt. Einige Arten haben zusätzlich noch eine Art von Deckel. Dieser schließt sich jedoch nicht über seine Beute wie manche glauben, sondern dient als Regenschutz um die Verdauungsflüssigkeit nicht zusätzlich zu verdünnen. Manche tropischen Arten können riesige Fallen bis zu 35cm länge und 18cm Durchmesser bilden und sogar Säugetiere wie Ratten verdauen !
Reusenfalle
Neben dem Wurzelwerk besitzen diese Pflanzen noch gegabelte, spiralig gedrehte und innen mit Reusen versehene Ausläufer in denen Bodeninsekten hineinkrabbeln. Winzige, rückwärts gerichtete Haare verhindern den Weg zurück die eine wirkungsvolle Barriere bilden. Die Beute kann nur weiter in die Falle hineinlaufen bis sie zum „Magen“ gelangt indem sie zersetzt wird. Diese Fallenart zählt zu den unbekanntesten da sie unterirdisch arbeitet und ein beobachten somit nicht möglich ist.
Saugfalle
Meistens findet sich diese Fallenart Unterwasser. Sie besteht aus vielen kleinen Wasserbläschen in den sich ein Unterdruck bildet. Berührt die Beute z.B. ein Wasserfloh die Tasthärchen am Deckel öffnet sich dieser und erzeugt so durch den bestehenden Unterdruck ein Wasserstrom der die Beute hineinsaugt. Diese Bewegung erfolgt in Sekundenbruchteilen und zählt somit zu den schnellsten Bewegungen im Pflanzenbereich! Der Fang an sich kann man leider nur unter dem Mikroskop erkennen.
Zwischen den Fallenarten wird in aktive und passive Fallen unterschieden. Aktive Fallen sind z.b die Venusfliegenfalle die zuklappt oder der Sonnentau der seine Beute allmählich umrollt. Passive Fallentypen hingegen sind z.B die Nepenthes die keine aktive Bewegung zum Fang braucht. Hier eine Übersicht aktiver sowie passiver Fallen:
Übersicht Fallentypen aktive:
Wasserfalle, Aldrovanda vesiculosa Klappfalle
Venusfliegenfalle Dionaea muscipula Klappfalle
Sonnentau Drosera Klebfalle
Fettkräuter, Pinguicula Klebfalle
Wasserschläuche, Utricularia Saugfalle
Übersicht Fallentypen passive:
Hakenblatt Triphyophyllum peltatum Klebfalle
Brocchinia reducta Grubenfalle
Taublatt Drosophyllum lusitanicum Klebfalle
Schlauchpflanzen Sarracenia Grubenfalle
Reusenfalle Genlisea Reusen-falle
Sumpfkrüge Heliamphora Grubenfalle
Kannenpflanzen Nepenthes Grubenfalle
Regenbogenpflanzen Byblis Klebfalle
Wanzenpflanzen, Roridula Klebfalle
Zwergkrug Cephalotus follicularis Grubenfalle
Kobralilie, Darlingtonia californica Grubenfalle
Schusspflanzen Stylidium Klebfalle
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