In diesem Beitrag gehe ich auf kurz auf die drei wichtigsten Punkte ein, um Anfängerfehler zu vermeiden. Diese Tipps sorgen für lange Freude mit fleischfressende Pflanzen.
Grundsätzlich ist darauf zu achten, das fleischfressende Pflanzen ein nährstoffarmes Substrat zum Leben brauchen. Dieses besteht aus einer Mischung von Hochmoortorf, Rinde, Perlite und Quarzsand. Fleischfressende Pflanzen lieben saure Erde mit einem niedrigen pH-Wert von drei bis vier, da sie in der Natur auf nährstoffarmen Böden wachsen. Die noch benötigten Mineralstoffe, holen sie sich durch das fangen und verdauen von Insekten. Blumenerde ist für Karnivoren völlig ungeeignet, da die Pflanzen zuviele Nährstoffe dadurch bekommen und nicht verwerten können. Dies führt zum langsamen absterben der Pflanzen. Das verwenden von Karnivorenerde wird strengstens empfohlen. Diese gibt es günstig online zu kaufen. Einmal im Jahr und nach dem kaufen (am besten im Frühling) sollte man Karnivoren umtopfen. Der Torf in der Karnivorenerde zersetzt sich langsam und nimmt kein Wasser mehr auf. Dann ist die Karnivorenerde aufgebraucht und muss ausgetauscht werden. Es ist zwar möglich das Substrat selber zu mischen, Anfänger müssen aber vorsichtig sein. Wird das Substrat falsch gemischt, steigt die Gefahr von Algenbildung und Schimmelbildung. Die Pflanzen werden dadurch stark geschädigt und könnten absterben. Deshalb werde ich hier nicht konkreter darauf eingehen und empfehle die Verwendung von Karnivorenerde.
Fleischfressende Pflanzen niemals mit Leitungswasser gießen. Die Pflanzen vertragen den Kalkgehalt nicht. Ein falsches gießen führt zum verfärben der Blätter und nach längerer Zeit zum absterben der Karnivoren. Regenwasser eignet sich am besten zum gießen, da es am natürlichsten für fleischfressende Pflanzen ist. Hat man keine Möglichkeit Regenwasser zu sammeln, wird destilliertes Wasser empfohlen. Mineralwasser eignet sich zur Not auch. Bei Mineralwasser ist darauf zu achten, wieviele Mineralien es enthält. Zuviele Mineralien wiederum schädigen die Karnivorenerde, weil der saure PH-Wert im Substrat neutralisiert wird. Auch das verwenden von abgekochtem Wasser ist nicht zu empfehlen. Hier wird nicht der komplette Kalkgehalt gelöst und das Wasser ist immer noch zu verkalkt (stark) zum gießen. Wer kein destilliertes Wasser verwenden möchte, kann darüber nachdenken sich eine Osmoseanlage zu kaufen. Diese wird zum Beispiel zur Wasseraufbereitung in einem Aquarium verwendet und filtert das Wasser. Günstige Anlagen reichen für den Hobbygärtner völlig aus. Ab mehreren Karnivoren lohnt sich dies auf jeden Fall.
Fleischfressende Pflanzen lieben Sonnenlicht und brauchen es für die Photosynthese und um Blüten zu bilden. Sie gehören nämlich zu den Blühpflanzen. Einige Arten sind besonders lichthungrig wie die Venusfliegenfalle, der Sonnentau, das Taublatt und die Schlauchpflanzen. So bildet die Venusfliegenfalle bei zu wenig Licht viele grüne Fallen und Blätter. Ist jedoch genug Licht vorhanden färbt sich die Innenseiten der Fallen rot. Der Sonnentau bildet bei zu wenig Licht, keine Tautropfen mehr aus. Viele fleischfressende Pflanzen zeigen dadurch, ob sie genügend Licht bekommen. Diese Signale gilt es, früh zu erkennen und zu handeln. Helle und sonnige Fensterplätze sind ein idealer Standort und fördern das Wachstum von Karnivoren. Im Sommer ist jedoch Vorsicht geboten, damit die Pflanzen nicht verbrennen. Besonders wenn sie sich zusätzlich in einem Glasgefäß (Terrarium) befinden. Die Temperatur darf nicht über 32-35 Grad steigen. Künstliche Lichtquellen eignen sich besonders gut, falls zu wenig Licht vorhanden ist oder die Karnivoren in einem Terrarium stehen. Vor allem in der dunkelsten Jahreszeit, im Winter ist das verwenden von zusätzlichen Leuchtquellen sinnvoll. Bewährt haben sich eine Mischung aus T8 sowie T5 Leuchtmittel mit den Leuchtfarben 865 (6500 Kelvin) sowie 840 (4000 Kelvin). Die 865 Leuchtfarbe ist für die Ausfärbung von fleischfressenden Pflanzen verantwortlich. Die 840 Leuchtfarbe hingegen für das allgemeine Wachstum. Bei der Beleuchtung ist zu experimentieren bis man zufrieden ist. Hier kommen immer neue Produkte auf den Markt wie spezielle Tageslichtröhren.
Alle benötigten Nährstoffe bekommen sie schon von der Karnivorenerde, dadurch ist ein füttern normalerweise nicht notwendig. Fleischfressende Pflanzen zu füttern ist aber sehr faszinierend zu beobachten. Hier ist lediglich darauf zu achten, nicht zu große oder zuviele Insekten den Fallen zu geben. Eine Falle stirbt nach einer bestimmten Anzahl (1-7 je nach Fallenart) ab, da es Karnivoren viel Energie kostet, diese zu verwenden. Es bilden sich jedoch wieder neue Fallen nach. Nach dem verdauen bleiben Rückstände wie der Chitinpanzer oder die Flügel übrig. Diese sind nicht zu verdauen und werden in der Natur vom Wind entfernt.
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Ein Kommentar
[…] Die Karnivore nur mit Regenwasser oder destilliertem Wasser gießen, da sie bei Kalk eingeht. Es ist spezielle Karnivorenerde zu verwenden und keine Blumenerde. Ab dem September wünscht sich die Pflanze eine Winterruhe und stellt das Wachstum ein. Nun ist sie an einen kühlen und hellen Ort bis im Frühjahr aufzubewahren. In dieser Zeit färben sich ihre Blätter braun und sind zu entfernen, da sich sonst Schimmel bilden kann. Die Venusfliegenfalle ist nur bedingt winterhart und ist von Minusgraden fernzuhalten. Mehr Pflegetipps erfahren Sie hier. […]